Stromaufnahme digitale Loks im Ruhezustand

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Sebastian
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Stromaufnahme digitale Loks im Ruhezustand

Beitragvon Sebastian » 03 Nov 2012, 15:50

Hallo zusammen,

ich hatte jetzt bei mir die Beobachtung, dass ich mit einer Doppeltraktion meine 2,5A Roco Zentrale an die Kurzschlusssicherung gebracht habe, und das mit nur einer fahrenden Doppeltraktion unter Last. Eigentlich recht neue Loks wohlgemerkt. Mit Kollektorschluss ist das auch mit einer Lok zu schaffen ;-) - das war hier aber nicht der Grund.

Ich war ehrlich gesagt etwas verwirrt. Einzige mögliche Erklärung wären die noch zahlreichen auf den Gleisen stehenden Loks gewesen, die nicht in Betrieb waren, auch kein Licht eingeschaltet. Keine sonstigen Verbraucher am Gleis. Also habe ich 10 Loks abgegleist und siehe da, der Fehler tritt nicht mehr auf.
Jetzt habe ich leider (noch) kein AC Strommessgerät hier stehen, aber wer weiß evtl. die übliche Leerlauf Stromaufnahme von Lokdecodern? Liegt diese tatsächlich so hoch? Sind zum Großteil alte Lenz Decoder.

...wird also mal Zeit für ein Dreheisenmesswerk zwischen Zentrale und Gleis. Mit Zeiger wohlgemerkt, damit man die Spitzen schön sehen kann, was ein digitales Messgerät nicht kann.

Grüße!

Sebastian
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Re: Stromaufnahme digitale Loks im Ruhezustand

Beitragvon Trainspotters » 18 Jun 2013, 18:11

Genau das ist der Grund, warum physikalische Trennstellen auch im Digitalbetrieb einen Sinn ergeben. Ab einer bestimmten Anzahl von Verbrauchern auf dem Gleis, macht sonst einfach die Stromversorgung schlapp. Merke, eine Digitalzentrale kann zwar hunderte Loks ansteuern, aber leider nicht alle gleichzeitig auch mit Strom versorgen und der Leerlaufstrom - ohne das sich irgendetwas bewegt - ist nicht zu unterschätzen.

Der Conrad Dekoder TM -56231 wird mit einer maximalen Leerlaufstromaufnahme von 20mA angegeben. Diesen Strom verbraucht dieser aktuell erhältliche Dekoder also bereits selbst nur zum Warten auf seinen nächsten Steuerbefehl, so bald die Lok aufgegleist ist, ohne einen einzigen zusätzlichen Verbraucher, wie Licht, Sound etc.. Ich gehe aber mal davon aus, dass die Hersteller da im Laufe der Jahre ebenso optimiert haben, wie an der übrigen Digitaltechnik auch. Es würde mich also nicht wundern, wenn der "Eigenstromverbrauch" Deiner alten Lenz-Dekoder noch einmal wesentlich höher ist, denn hier brauchen 50 Loks zusammen dann im Leerlauf gerade einmal 1 A. Selbst dann wäre da aber für Deine Doppeltraktion eigentlich noch genug Luft nach oben. Aber nicht vergessen werden darf natürlich auch ein etwaiger Übergangswiderstand, bis zum Dekoder und zurück: Verdreckte Radschleifer, schmutzige Gleise, zu geringe Leitungsquerschnitte und ähnliches Malheur, können das noch einmal erheblich in die Höhe treiben.

Ein fahrender Zug, mit beleuchteten Wagen kann alleine schon über 1 A an Strom ziehen. Doppeltraktionen schaffen das sogar schon alleine, ohne zusätzliche Verbraucher. Auch Steigungen treiben die Stromaufnahme in die Höhe, denn irgendwoher muss die Energie für den Berg hoch zu fahren ja kommen. Wenn man also mehr aufbauen will, als nur eine kleine Zimmeranlage, ist man stets gut beraten, genügend abschaltbare Gleisabschnitte einzuplanen, damit nicht genau das passiert, was Du in Deinem Beitrag anschaulich beschrieben hast.

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Re: Stromaufnahme digitale Loks im Ruhezustand

Beitragvon Flo K » 18 Jun 2013, 19:49

Hallo Sebastian

Das deckt sich mit den Erfahrungen von Velbert VI. Dort waren auch 0,9A Dauerlast an Carstens Zentrale abzulesen, obwohl kein einziger Zug gefahren ist. Wahrscheinlich ist es wirklich das sicherste und eleganteste, genügend physikalisch abschaltbare Gleise vorzusehen, um das Problem zu vermeiden.

Grüße

Flo
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Re: Stromaufnahme digitale Loks im Ruhezustand

Beitragvon Peter » 18 Jun 2013, 20:09

Beim letzten Treffen hatten wir zwischen zwei und vier Ampere Grundlast und einzelne Züge zogen bis zu 2 Ampere. Das konnte man prima an den Booster-Ampere-Anzeigen beobachten, wenn die Boosterkreis-Grenzen überfahren wurden: die eine Anzeige ging um zwei Ampere runter, während im gleichen Moment die andere um zwei Ampere anstieg. Zu den Lokdecodern kommen noch die Schaltartikeldecoder und die Weichenlaternen hinzu. Soundloks, die mit Leerlauf im Bahnhof stehen, ziehen auch Strom - und natürlich beleuchtete Wagen.

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Re: Stromaufnahme digitale Loks im Ruhezustand

Beitragvon Bernd » 25 Jun 2013, 21:44

Ich habe mal ein Dreheiseninstrument
dreheisen.JPG

besorgt. 5A sollten für die meisten Anwendungen ausreichend sein. Nun muss ich noch ein passendes Gehäuse auftun; das
Messwerk ist nämlich recht klobig - mit Anschlüssen 7cm Einbautiefe. Dann werde ich es mit passenden Anschlüssen versehen,
um es in meinen Stromkreis einschleifen zu können. Ich dachte da an 4mm Telefonbuchsen, die sind ja recht flexibel.

Viele Grüße, Bernd
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Re: Stromaufnahme digitale Loks im Ruhezustand

Beitragvon Sebastian » 25 Jun 2013, 23:06

Soll ich was aus Pertinax löten?
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Re: Stromaufnahme digitale Loks im Ruhezustand

Beitragvon Rolf » 26 Jun 2013, 12:30

Wasserdicht, blitzgeschützt, erdbebensicher? :mrgreen:
Diese Signatur spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung des darüber stehenden Beitrags wider.

Bernd
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Re: Stromaufnahme digitale Loks im Ruhezustand

Beitragvon Bernd » 26 Jun 2013, 15:02

Ja, Sebastians Pertinaxkästen sind acetondicht. Damit sind sie automatisch auch wasserdicht :)
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